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Newsletter Netzwerk Wissenschaftsmanagement! e. V. - 02 | 2016

 

Editorial

Thomas Pieper

 
Liebe Wissenschaftsmanagerinnen, liebe Wissenschaftsmanager,

Exzellenzinitiative II, innovative Hochschule, Tenure Track – Bund und Länder haben sich auf neue Programme verständigt, die sie gemeinsam auflegen werden. Bei der Umsetzung dieser Programme in den beteiligten Hochschulen werden auch Wissenschaftsmanagerinnen und Wissenschaftsmanager gefragt sein. Wir haben in unserem Memorandum „Zur Professionalisierung des Wissenschaftsmanagements im Dienste eines zukunftsfähigen Wissenschaftssystems“ dafür plädiert, in diesen Programmen explizit Konzepte auch für das Wissenschaftsmanagement vorzusehen und werden dafür weiter werben. Großen Bedarf an Kompetenzen im Wissenschaftsmanagement sieht die RWTH Aachen, die ein neues Zertifikatsprogramm „Forschungsmanager/in“ entwickelt hat und damit im September startet. Neben dem neuen Programm der Universität Münster gibt es damit gleich zwei neue Angebote zur Professionalisierung für das Wissenschaftsmanagement. Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement bietet darüber hinaus auch selbst Qualifizierungsmaßnahmen zum Standing im Berufsalltag und zur Kommunikation der eigenen Expertise an. Und weil Wissenschaftsmanagerinnen und Wissenschaftsmanager immer öfter in Projekte eingebunden sind bzw. Projekte zu einer etablierten Organisationsform an Hochschulen und Forschungseinrichtungen avancieren, widmen wir diesem Thema unsere Jahrestagung 2016 am 17./18. November. Unter dem Motto „Ich mach‘ mal ein Projekt. Management von Projekten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen“ laden wir Sie ganz herzlich ein zu unserem sechsten Branchentreffen an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig. Dass das Netzwerk Wissenschaftsmanagement vor allem von der Vernetzung in der Region lebt, dokumentieren die Angebote der Regionalgruppen, zu denen Sie ebenfalls herzlich eingeladen sind.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen im Namen des geschäftsführenden Vorstands
Ihr Thomas Pieper

 

 

Aus dem Netzwerk

Ich mach‘ mal ein Projekt – Jahrestagung des Netzwerks Wissenschaftsmanagement 2016

Die Jahrestagung 2016 am 17./18. November in Leipzig steht unter dem Motto „Ich mach’ mal ein Projekt – Management von Projekten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen“. Denn: Projektarbeit ist das Kerngeschäft von Wissenschaftsmanagerinnen und Wissenschaftsmanagern. Projekte in Forschung und Lehre prägen schon lange den Alltag in der Wissenschaft. Darüber hinaus setzen aber der gestiegene Grad an Autonomie, die zunehmende Differenzierung, die wachsende Bedeutung von Kooperationen sowie der Wettbewerb um Mittel unterschiedlicher Träger und Förderer die Institutionen selbst unter Veränderungsdruck. Institutionelle Veränderungen werden meist ebenfalls durch Projekte angestoßen und vollzogen. Sie bringen neue Impulse und entwickeln die Institution weiter. Projekte folgen ihrer ganz eigenen Logik und erfordern ein Projektmanagement, das die Besonderheiten von Wissenschaftseinrichtungen berücksichtigt.

Wenn Sie die Jahrestagung mitgestalten wollen, freuen wir uns insbesondere über Ihr Engagement im Rahmen des geplanten Barcamps, einer offenen Diskussionsrunde, zu der Sie bereits im Vorfeld der Tagung Themenvorschläge einbringen können. Ebenso willkommen sind Interessierte, die die geplanten Workshops (die Arbeitstitel finden Sie auf der Website der Jahrestagung) mit vorbereiten möchten. Ihre Ansprechpartnerin für beide Formate ist Susann Krieglsteiner (susann.krieglsteiner@uni-weimar.de).

Weitere Informationen zur Jahrestagung 2016 finden Sie hier.

 

Dokumentation der Jahrestagung 2015

Die Jahrestagung 2015 am 19./20. November in Bochum widmete sich dem Thema „Wissenschaftsmanagement in Interaktion: Schnittstellen zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gestalten“. Zur Dokumentation hatten wir eine Kommunikationsexpertin eingeladen, die vor Ort ein Graphic Recording anfertigte. Neben dieser grafischen Dokumentation entstand in Zusammenarbeit mit der Redaktion der Zeitschrift Wissenschaftsmanagement ein Themenschwerpunkt, der in der nächsten Ausgabe Anfang Juni erscheint. Neben Impressionen von der Jahrestagung und einer Reflexion zur Entwicklung des Wissenschaftsmanagements werden ausgewählte Themen aus dem Programm der Jahrestagung präsentiert.

 

Hospitanzen für NWM-Mitglieder

Exklusiv für Mitglieder des Netzwerkes Wissenschaftsmanagement stehen weiterhin Plätze für Hospitanzen in anderen wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Einrichtungen zur Verfügung. Hiermit sollen der professionelle Austausch auf Augenhöhe und ein Perspektivwechsel gefördert werden sowie die eigene Tätigkeit durch neue Netzwerke bereichert werden. Den konkreten Inhalt der Hospitanz verabreden Anbieter und Hospitant auf der Basis ihrer Kompetenzen und Interessen, so dass die gemeinsame Zeit für beide Seiten bereichernd ist. Mitglieder des Netzwerkes können die Zugangsdaten zur Hospitanz-Datenbank bei der Geschäftsstelle erfragen. Wenn Sie selbst eine Hospitanz anbieten möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf (info@netzwerk-wissenschaftsmanagement.de).

 

Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement auf der GAIN-Jahrestagung 2016

GAIN ist das Netzwerk deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Nordamerika und unterstützt diese bei ihrem beruflichen Wiedereinstieg in Deutschland. Als Partner der GAIN-Jahrestagung ist das Netzwerk Wissenschaftsmanagement vom 9. bis 11. September in Washington zu Gast und informiert über die Entwicklungen des Wissenschaftsmanagements im Rahmen der Messe und von Workshops.

 

Regionalgruppe Berlin-Brandenburg baut Hospitanzen aus

Im März 2016 trafen sich die Regionalgruppenmitglieder aus Berlin und Brandenburg mit dem Präsidenten der Universität Potsdam, Professor Oliver Günther. In der Wissenschaftsetage im Bildungsforum, mit Blick über die Dächer der Potsdamer Innenstadt, sprach der Präsident mit der Regionalgruppe über Wissens- und Technologietransfer als wichtigen Aufgabenbereich seiner Universität und als Motor der regionalen Entwicklung.
Das nächste Treffen findet am 9. Juni 2016 (18:00–20:00 Uhr) an der Evangelischen Hochschule in Berlin statt. Im Mittelpunkt steht der Erfahrungsaustausch zu Hospitanzen im Wissenschaftsmanagement. Perspektivisch ist geplant, Job-Shadowing zwischen den Regionalgruppenmitgliedern zu fördern und so zu einer noch stärkeren Vernetzung der Wissenschaftseinrichtungen in Berlin beizutragen. Auf der Tagesordnung steht zudem die Wahl des neuen Sprecherteams der Regionalgruppe. Anita Dame und Denise Feldner, die der Regionalgruppe seit 2014 vorstehen, bleiben weiterhin aktiv im Vorstand des Netzwerks tätig.

 

Regionalgruppe München diskutiert über Digital Humanities

Das WiMaMuc-Team, in dessen Rahmen sich auch die Regionalgruppe München trifft, diskutiert am 9. Juni 2016, 18:00 Uhr, in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften über das Thema Digital Humanities. Einen Impuls wird Frau Dr. Lilian Landes geben.
Am 30. Juni 2016, 17:00 Uhr, findet in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eine Kollegiale Beratung statt. Um Anmeldung wird gebeten unter: schepers@badw.de.

 

Regionalgruppe Nordwest gründet sich in Bremen

Im April 2016 trafen sich Interessierte und Aktive in der Region Bremen/Oldenburg – ein motivierender Auftakt für eine Stärkung des Netzwerks Wissenschaftsmanagement im Nordwesten der Republik. Vertreten waren zwölf Personen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen: Universitäten Bremen und Oldenburg, Hochschule Osnabrück, Alfred-Wegener-Institut (HGF) und Deutsches Schifffahrtsmuseum (WGL) in Bremerhaven sowie Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie in Bremen. Die Planungen für ein Jahresprogramm mit Besuchen in den jeweiligen Einrichtungen haben schon gefruchtet: Am 9. Juni 2016, 17:00 Uhr, wird sich die Gruppe mit Dr. Walter Dörhage, Abteilungsleiter Forschung und Hochschulen in der Bremer Wissenschaftsbehörde, über Strategien in der Wissenschaftspolitik austauschen (um Anmeldung wird gebeten: sabine.lohwasser@uni-oldenburg.de).

 

Regionalgruppe Rheinland arbeitet an Kennzahlen und Indikatoren im Wissenschaftsmanagement

Die Regionalgruppe Rheinland trifft sich regelmäßig am dritten Mittwoch im Monat, um 19:00 Uhr. Neben dem kollegialen Austausch steht zurzeit die Planung des nächsten Study Visit zum Einsatz von Kennzahlen und Indikatoren im Wissenschaftsmanagement im Herbst 2016 auf der Agenda. Neue Interessentinnen und Interessenten sind stets herzlich willkommen!
Kontakt: S.Domhan@uni-koeln.de

 

Regionalgruppe Südwest traf den EU-Forschungskommissar Carlos Moedas

Im Rahmen eines Treffens der Regionalgruppe Südwest wurden am 13. April 2016 am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim zwei Forschungsprojekte der Förderlinie "Leistungsbewertung in der Wissenschaft" (LeistWi) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vorgestellt und intensiv diskutiert. Wiebke Wendler von der TUM School of Management der Technischen Universität München stellte Forschungsergebnisse des Projekts „FAceS - The Many Faces of Academic Success: Leistung und Anreize in Forschung und Lehre“ vor, während Dr. Markus Seyfried von der Universität Potsdam über Ergebnisse des Forschungsprojekts „WiQu - Wirkungsforschung zu Qualitätssicherungsverfahren in Lehre und Studium“ informierte. Im Anschluss nahm die Regionalgruppe an der Vortragsveranstaltung Wirtschaftspolitik aus erster Hand mit EU-Forschungskommissar Carlos Moedas teil. Nach dem Vortrag wurde beim anschließenden Empfang in informeller Runde intensiv weiterdiskutiert.

 

Study Visit Brüssel

Der vom Arbeitskreis Internationales des Netzwerks organisierte Study Visit unter der Überschrift „Europäische Akteure der Professionalisierung im Wissenschaftsmanagement“ hat vom 15. bis 17. März 2016 in Brüssel stattgefunden. Den Auftakt bildete ein Planspiel, in dem sich die Teilnehmenden mit den Internationalisierungsüberlegungen einer fiktiven Wissenschaftseinrichtung befassten. Im Weiteren gab es reichlich Gelegenheit, sich mit Akteuren der europäischen Ebene auszutauschen und intensiv über deren Arbeit sowie aktuelle Entwicklungen in wissenschaftsrelevanten Bereichen zu diskutieren. Neben den zahlreichen Referenten, die den Teilnehmern einen Blick hinter die Brüsseler Kulissen ermöglicht haben, gilt der Dank der Hessischen Landesvertretung bei der EU, die die Gruppe während ihres Aufenthaltes beherbergt hat.

 

Karrierewege im Wissenschaftsmanagement

Wie verlaufen Karrieren im Wissenschaftsmanagement? Diese Frage steht hinter dem Buchprojekt „Karrierewege in das und im Wissenschaftsmanagement“, das in der Edition Wissenschaftsmanagement der Lemmens Medien erscheinen soll. Einführende Beiträge und empirische Ergebnisse, die durch Umfragen und Auswertungen vorhandenen Materials zum Wissenschaftsmanagement ermittelt werden, bilden die Struktur des Buches. Eine empirische Erhebung ist auch unter den Mitgliedern des Netzwerks geplant. Diese erfolgt voraussichtlich im Sommer diesen Jahres. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich an der Umfrage beteiligen.

 

 

Veranstaltungen des Netzwerks

Workshop Selbstvermarktung in Wissenschaft, Öffentlichkeit und Verwaltung

Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement lädt zu zwei Workshops mit Dr. Elisabeth Zuber-Knost ein:

„Der erste Eindruck zählt. Der letzte bleibt! Wie Sie Ihr Standing im Berufsalltag verbessern können.“
7.-8. Juli 2016 (Ort wird noch bekanntgegeben)

„Wie kommuniziere ich meine Expertise in Gremien, Arbeitsgruppen und Teams?“
16.-17. September 2016 (Ort wird noch bekanntgegeben)

Die Veranstaltungen richtet sich an Mitglieder des Netzwerks Wissenschaftsmanagement. Die Mitglieder erhalten in einer gesonderten E-Mail die Möglichkeit zur Anmeldung.

 

 

Weitere Veranstaltungen

Neues Zertifikatsprogramm „RWTH Forschungsmanager/in“ der RWTH Aachen

Erfolgreiche Forschung braucht professionelles Management. Dies gilt gleichermaßen für Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Die steigende Relevanz von Drittmitteln sowie der Bedeutungszuwachs strategischer Prozesse und Kooperationen erfordern ausgezeichnet ausgebildete Expertinnen und Experten in Forschung, Entwicklung und Management. Damit geht der Bedarf einher, Expertenwissen und Anwendungskompetenz integrativ zu verbinden und das Berufsbild einer Forschungsmanagerin und eines Forschungsmanagers zu schärfen. 

Dieser Entwicklung trägt das neue berufsbegleitende Weiterbildungsprogramm „RWTH Forschungsmanager/in“ Rechnung, welches ab September 2016 von der RWTH Aachen angeboten wird.

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Weiterbildung: Global Innovation Expert

Innovation Orbit lädt ein zur Weiterbildung zum Global Innovation Expert in elf Tagen auf drei Kontinenten. Die englischsprachige Veranstaltung steht unter dem Motto: Open your mind. Understand cultural differences in global innovation. Shanghai, Vienna, San Francisco, 6. – 26. Oktober 2016.

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Tagung „Verfassungswidrigkeit der Landeshochschulgesetze?“

Der Verein zur Förderung des deutschen & internationalen Wissenschaftsrechts lädt ein zur Tagung „Verfassungswidrigkeit der Landeshochschulgesetze? Die Hochschulorganisation im Spiegel der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts“ in Karlsruhe am 10./11. November 2016.

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WIMACamp16 in Berlin

Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr wird am 30. September 2016 zum zweiten Mal das WIMACamp in Berlin stattfinden, das Barcamp rund um alle Themen von Wissenschaftsmarketing, Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation.

Eine Registrierung ist sofort möglich unter: http://www.wimacamp.de/teilnehmen/#tickets.
Mitglieder des NWM zahlen einen reduzierten Teilnahmebeitrag.

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Auf einen Chat mit ...

Gerrit Rößler

Gerrit Rößler

 
Was sind Ihre Hauptaufgaben als Leiter der GAIN-Initiative? Welche Kompetenzen eines Wissenschaftsmanagers sind bei dieser Position besonders wichtig?


Meine zentrale Aufgabe bei GAIN ist die Vernetzung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in Nordamerika tätig sind, sowohl untereinander als auch mit dem Wissenschaftsstandort Deutschland. Es geht darum, ihnen die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, mit denen sie ihre Karrieren kreativ und international mobil gestalten können. Daher sind strategisches Netzwerk- und Kompetenzmanagement die wichtigsten Voraussetzungen. Für mich als Leiter kommt dazu, dass GAIN eine gemeinsame Initiative von drei gleichberechtigten Partnern (DAAD, DFG und Alexander von Humboldt-Stiftung) ist und vom BMBF aktiv unterstützt wird. Daher muss ich oft unterschiedliche Interessenschwerpunkte und Ideen balancieren und mit den Bedürfnissen der Zielgruppe in Einklang bringen. Das ist manchmal eine Herausforderung, die sich allerdings unbedingt lohnt.
Ein großer Teil meiner Arbeit ist zudem das Event-Management. Besonders bei der GAIN-Jahrestagung koordiniert die Geschäftsstelle alles, was zu einer erfolgreichen Tagung gehört: Von inhaltlichen Aspekten wie Programm und Themensetzung, Hotelbuchung und Gestaltung des Messebereiches, bis hin zur Betreuung unserer Ehrengäste.
Darüber hinaus repräsentiere ich die Initiative oft in der Öffentlichkeit. Hier in den USA gibt es zum Beispiel derzeit ein starkes Bedürfnis sich unter den verschiedenen wissenschaftlichen Diasporas auszutauschen und zu vernetzen. Da spreche ich aus deutscher Perspektive für den operativen Bereich genauso wie für die Partnerorganisationen und unsere Mitglieder. Als Manager ist da von mir eine Mischung aus Kooperationsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing gefragt. Letztendlich sind solche international sichtbaren Aktivitäten immer auch das, was man hier Science Diplomacy nennt.

Wie unterscheiden sich – grob skizziert – die Tätigkeitsfelder von Wissenschaftsmanagern in Nordamerika und in Deutschland?

Ich bin in der etwas ungewöhnlichen Situation, als deutscher Wissenschaftsmanager in den USA tätig zu sein, d. h. mein Tätigkeitsfeld entspricht eher dem einer deutschen Organisation. Dennoch merke ich im Umgang mit meinen amerikanischen Kollegen, dass es den Begriff des Wissenschaftsmanagers, in der sehr breiten Definition wie wir sie in Deutschland haben, so nicht gibt. Entscheidungsträger und Strategen an amerikanischen Einrichtungen sind oft hochprofessionalisierte Spezialisten, die sich um das Einwerben von Geldern, Rekrutierung und Marketing, strategische Hochschulentwicklung oder die Liaison zu Politik und Öffentlichkeit kümmern. Universitätsrektorinnen und -rektoren kommen beispielsweise häufig nicht selbst aus der Wissenschaft, sondern aus Industrie, Politik oder der öffentlichen Verwaltung. Überhaupt, herrscht – verstärkt durch die völlig unterschiedliche Finanzierungsstruktur, sowohl der privaten wie auch öffentlichen Unis – in vielen Bereichen eine eher unternehmerische Managementphilosophie, mit starken Führungsetagen und dafür flachen und flexiblen Hierarchien im mittleren Management.

Was versprechen Sie sich von einer Mitgliedschaft im Netzwerk Wissenschaftsmanagement?

Auch wenn Wissenschaftsmanagement in Deutschland in den letzten Jahren eine Phase der Professionalisierung erfahren hat, gibt es immer noch zu wenige Möglichkeiten sich auszutauschen und die eigene Disziplin zu verorten. Zu häufig wird das Rad an verschiedenen Einrichtungen immer wieder neu erfunden. Vom Netzwerk Wissenschaftsmanagement erhoffe ich mir daher einen produktiven Gedankenaustausch auf Augenhöhe unter Kolleginnen und Kollegen. Gemeinsam können wir gute Ideen und lehrreiche Erfahrungen zu exzellenten Strategien weiterentwickeln.
Darüber hinaus fehlt in der Debatte um die Zukunft des Forschungsstandortes noch immer eine zentrale Stimme, die nicht nur die Top-Ebenen von Administration und Management repräsentiert, sondern auch diejenigen mit an den Tisch bringt, die auf der operativen Ebene Forschung, Innovation und wissenschaftliche Ausbildung in Deutschland steuern. Ich hoffe, dass das Netzwerk Wissenschaftsmanagement diese Stimme sein kann und freue mich, meinen Beitrag dazu zu leisten.

 

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Aus der Szene

Handbuch Wissenschaftsmanagement

Die vielfältigen Handlungsebenen des Wissenschaftsmanagements werden erstmals in einem 550 Seiten umfassenden Handbuch dokumentiert. In der Edition Wissenschaftsmanagement der Lemmens Medien präsentieren rund 50 Autorinnen und Autoren anhand von Fallbeispielen die zentralen Funktionen des Wissenschaftsmanagements: Strategieentwicklung und -umsetzung, Recht und Governance, Organisationsgestaltung, Personalführung und Weiterbildung, Finanzen und Controlling, Marketing, Kommunikation und Transfer. Der Band erscheint im August 2016 und kostet 68,00 Euro. Mitglieder des Netzwerks Wissenschaftsmanagement erhalten einen Preisvorteil von 25 Prozent.

 

Wie Gremienarbeit gelingt

Gremien an Hochschulen werden aufgrund geringer Dialogfähigkeit und mangelndem Vertrauen unter den Beteiligten größtenteils als wenig ergiebig angesehen. Prof. Dr. Hans A. Wüthrich (Institut für zukunftsfähige Organisationen der Universität der Bundeswehr München) erläutert in einem aktuellen DUZ-Artikel wie Gremienarbeit funktionieren kann.

 

Gefährten im Aufstieg

Seit zehn Jahren gibt es das Forum Mentoring, das junge Forschende gezielt für das Management großer Forschungsprojekte vorbereitet und ihnen die Möglichkeit gibt, sich mit Wissenschaftlern zu vernetzen. In einer Zwischenbilanz zeigt sich: Auch die Professorinnen und Professoren profitieren von der Zusammenarbeit mit den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Mehr Informationen finden Sie hier.

 

Internationale Wissenschaftler fühlen sich wohl in Deutschland

Laut einer Studie, die der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) veröffentlicht haben, punkten die deutschen Hochschulen bei internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit attraktiven Forschungsbedingungen und einer guten Arbeitsatmosphäre. Jeder dritte Befragte möchte länger als fünf Jahre in Deutschland bleiben. Vor allem die Betreuung durch die hochschulischen Serviceeinrichtungen wird als zentraler Faktor für die Zufriedenheit bewertet. Noch mehr Ergebnisse und die ganze Studie finden Sie hier.

 

Neue wissenschaftliche Begleitung des Bund-Länder-Programms „Offene Hochschulen“ nimmt Arbeit auf

Das Projekt fördert eine größere Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Auftrag gegeben. Die beteiligten Institutionen sollen die geförderten Projekte wissenschaftlich fundiert beraten und durch eigene Forschung anwendungsorientiertes Know-how zur Verfügung stellen. Im Fokus stehen dabei der Aufbau berufsbegleitender Studiengänge und Studienmodule sowie die Schaffung von Strukturen für die nachhaltige Implementierung der entwickelten Angebote. Den ganzen Artikel finden Sie hier.

 

Open Access – Globale Initiative gestartet

Eine neue Initiative der Helmholtz-Gesellschaft will den freien Zugang zu wissenschaftlichen Arbeiten erleichtern und einen einfacheren Informationsfluss unter Forschenden gewährleisten. Bibliotheken zahlen momentan enorme Summen, um wissenschaftliche Fachzeitschriften anbieten zu können. Ebenfalls für Streit sorgt die aktuelle Rechtslage, wonach Autorinnen und Autoren Urheberrechte an Verlage abtreten müssen, sobald sie ihre Artikel zur Verfügung stellen. Open Access soll Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen ermöglichen, auf die neusten Ergebnisse der Forschung zugreifen zu können und diese in virtuellen Forschungsumgebungen weiter zu bearbeiten. Lesen Sie mehr dazu hier.

 

 

Fußnote

Quelle: CC-BY-ND Corban OneSource

 

 
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