Das Projekt Studienpioniere – eine Gemeinschaftsaufgabe an der Schnittstelle Schule-Hochschule-Berufseinstieg

Studienpioniere sind Studieninteressierte oder Studierende, deren Eltern nicht studiert haben. Nach wie vor haben es diese jungen Menschen schwerer, an deutschen Hochschulen zu starten, als Kinder aus akademischen Haushalten. Da wir aber spätestens in Zeiten des Fachkräfte-mangels alle Talente fördern sollten, hat der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gemeinsam mit der Stiftung Mercator in einem Wettbewerb zehn Hochschulen im Bundesgebiet ausgezeichnet und für eine Projektlaufzeit von vier Jahren mit 300.000 Euro ausgestattet, unter ihnen die Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

Ziel des Projektes Studienpioniere ist es, eine verbesserte Chancengerechtigkeit in der deutschen Bildungslandschaft zu erzielen. Deswegen sollen mehr Schülerinnen und Schüler mit nicht-akademischem Hintergrund für ein Studium motiviert, im Studienverlauf begleitet und beim Berufseinstieg unterstützt werden. Eine Aufgabe, die nur mit diversen hochschulinternen und -externen Netzwerkpartnern gelingen kann. So arbeitet das Projekt Studienpioniere an der Hochschule OWL bei der Ansprache von jungen Menschen eng mit den Schulen vor Ort sowie regionalen Bildungsakteuren und interkulturellen Vereinen zusammen.
Um einen erfolgreichen Studienabschluss zu erzielen, wird auf zahlreiche studienbegleitende Maßnahmen des hochschuleigenen Instituts für Kompetenzentwicklung (KOM) zurückgegriffen. Ebenso ist die Studienberatung eingebunden.

Damit fehlende berufliche Netzwerke ausgeglichen werden, ermöglichen Unternehmensbesuche und -gespräche Einblicke in verschiedene Berufsfelder und Kontakte zur heimischen Wirtschaft. Mit Hilfe von Informationsveranstaltungen, Podiumsdiskussionen und einer Medienkampagne, welche in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Medienproduktion entwickelt wurde, soll zudem das Thema „Bildungsgerechtigkeit“ sowohl an Verantwortliche in der Politik als auch an die breite Gesellschaft herangetragen werden. Mit Blick auf die Organisationsentwicklung muss überdies in den Fachbereichen aber auch in der Verwaltung beständig am Verständnis für die besondere Situation der Studienpioniere gearbeitet werden. Dies ist ein Element in einer zunehmenden „Individualisierung“ der Ansprache, Begleitung und Arbeit mit unterschiedlichen studentischen Zielgruppen, um deren Studienerfolg zu unterstützen.

Ziel des Workshops ist es, Strategien und Erfolgsfaktoren für die Einbindung der verschiedenen Akteure zu erörtern, die sich an der Umsetzung des Projektes Studienpioniere beteiligen. Zudem soll diskutiert werden, wie die Zusammenarbeit mit so unterschiedlichen Institutionen wie Schulen, Vereinen und Unternehmen langfristig in das Wissensmanagement implementiert werden kann.

Impuls und Moderation
Friederike Menz, Projektleitung Studienpioniere, Hochschule Ostwestfalen-Lippe