Jahrestagung 2017

Thema: Getrieben von Daten?! – Erfolgsmessung vom Indikator bis zum Storytelling

29./30. November 2017 im Wissenschaftszentrum Bonn

Die Jahrestagung des Netzwerks Wissenschaftsmanagement ist der wichtigste Treffpunkt des Wissenschaftsmanagements im deutschsprachigen Raum und zugleich Kommunikationsbörse des Berufsfelds. Sie findet am 29./30. November 2017 im Wissenschaftszentrum Bonn statt und nimmt das Thema „Erfolgsmessung“ aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick. Mitglieder und Interessierte vernetzen sich hier über Länder, Institutionen und Hierarchien hinweg. Impulse und Workshops stellen den kollegialen Austausch und die Diskussion auf Augenhöhe in den Vordergrund.

Wir laden Sie ein, unsere Jahrestagung als Plattform zu nutzen und das Tagungsthema mit Ihren Anliegen zu gestalten.

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Zum Thema

Getrieben von Daten?! – Erfolgsmessung vom Indikator bis zum Storytelling

Der Vergleich von Leistungen ist Alltag an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Das gilt für exzellente und originelle Forschung, für didaktisch hochwertige Lehre und für innovative und effiziente Transferprozesse. Wettbewerbliche Entscheidungsverfahren um die Vergabe finanzieller Mittel oder die Präsentation der eigenen Institution als attraktivem Arbeitgeber, um die besten Köpfe anzulocken, sind ein typisches Merkmal des Wissenschaftssystems. Entscheidungen in Berufungsverfahren, zur Vergabe öffentlicher und privater Mittel, zur Veröffentlichung in Zeitschriften, zur Vergabe von Flächen und Ausstattungen etc. werden heute wettbewerblich getroffen.

Die qualitativen Bewertungen für den Vergleich von akademischen Leistungen treten immer mehr in den Hintergrund. Dagegen gewinnen quantitative Messmethoden mit komplexitätsreduzierenden Indikatoren und Kennzahlen an Gewicht. Die Wahl dieser Methoden durch politische, akademische und privatwirtschaftliche Entscheider folgt zum einen dem Gebot der Transparenz und Legitimation von Entscheidungen. Befördert wird diese Entwicklung durch neue Möglichkeiten der digitalen Datenerhebung. Als Dienstleister für die Wissenschaft ist auch das Wissenschaftsmanagement involviert in die Diskussion und die Implementierung quantitativer und qualitativer Messinstrumente

In der Praxis hat diese veränderte Leistungsmessung das Wissenschaftssystem einerseits transparenter und dynamischer gemacht, andererseits zu unübersehbar negativen und unintendierten Effekten geführt. Das grundlegende Qualitätsziel akademischen Schaffens scheint dabei nicht selten aus den Augen verloren. Diese Erkenntnis hat in den letzten Jahren bereits zu einer kritischen Reflexion sowohl der quantitativen als auch der qualitativen Verfahren und mancherorts zu neuen Wegen der Erfolgsmessung geführt. Mit dem Thema der Jahrestagung, „Getrieben von Daten?! – Erfolgsmessung vom Indikator bis zum Storytelling“, möchte das Netzwerk Wissenschaftsmanagement deshalb einen Erfahrungsaustausch und eine „best practice“-Diskussion zu den genutzten Verfahren anregen. Folgende Fragen sollen dabei leitend sein:

Fragen an die Forschung

  • Welche Erkenntnisse mit den unterschiedlichen Verfahren der Leistungsmessung an Wissenschaftseinrichtungen gibt es? Welche positiven und negativen Effekte zeigen sich? Welche disziplinären Unterschiede sind erkennbar?
  • Welche Balance zwischen qualitativer und quantitativer Bewertung ist aus empirischer Perspektive praktikabel und aussagekräftig?

Fragen an die Praxis

  • Welche Erfahrungen haben die Wissenschaftseinrichtungen mit dem Einsatz qualitativer und quantitativer Bewertungen gemacht?
  • Welche Form der Leistungsmessung eignet sich für welche Zielsetzung? Wie schätzen Wissenschaftsmanager und Wissenschaftsmanagerinnen die Steuerungsleistung der unterschiedlichen Verfahren ein?
  • Wie können Leitungen von Wissenschaftseinrichtungen Akzeptanz für ihre internen Verfahren der Leistungsmessung erzeugen? Welche Rollen spielen dabei die Wissenschaftsmanagerinnen und -manager?